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Sternenhimmel über dem Alentejo

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„Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oho…“

so in etwa ging der Refrain eines Liedes, den der Sänger Hubert Kah, einst eine Ikone der Neuen Deutschen Welle, Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts sang.

Bestimmt hat Hubert Kah nicht an den portugiesischen Sternenhimmel gedacht als er seinen erfolgreichen Song zum Besten gab, aber Tatsache ist, dass er ohne Zweifel den Nachthimmel über dem Alentejo hätte meinen können – so sehr funkeln die Sterne hier in der Nacht.

Die dünne Besiedlung des Alentejo und die praktisch nicht vorhandene Lichtverschmutzung (port.: poluição luminosa)machen diese Gegend Portugals zum idealen funkelnden Paradies. Ein Paradies das man den Namen „Dark Sky“ gegeben hat und das von der UNESCO im Jahre 2011 zum weltweit erster „Starlight Tourism Destination“ (dt.: Touristisches Sternenlichtreiseziel / port.: destino turistico da luz de estrelas) auserkoren wurde.

Das „Sternenschutzgebiet Dark Sky“ (port.: Reserva Dark Sky) erstreckt sich über ein Gebiet von über 3.000 km² und schließt die Gemeinden Alandroal, Barrancos, Moura, Mourão, Portel, und Reguengos de Monsaraz ein.
Diese sechs Ortschaften liegen alle um den riesigen Alqueva-Stausee (port.: Barragem do Alqueva) – dem größten Wasserreservoir Europas.
Die sechs Gemeinden unterstützen mit verschiedenen Projekten das „Starlight Tourism Destination“. So haben sie sich u. a. alle vertraglich dazu verpflichtet jede Nacht die künstlich erzeugte Beleuchtung auf ein Minimum herabzusetzen.

Mit statistisch durchschnittlich 286 wolkenlosen und sternenklaren Nächten im Jahr, ohne eine Großstadt in der Nähe und somit praktisch ohne die geringste Lichtverschmutzung ist dieser Teil Portugals zweifellos einer der besten Orte weltweit, um die Milchstraße, den Mond, die Planeten und die Millionen und Abermillionen von funkelnden Sternen am spektakulären Nachthimmel zu beobachten und zu bewundern.

Wer einmal plant am Alqueva-Stausee oder in seiner Umgebung Urlaub zu machen, der sollte abends hier unbedingt zum Sternengucker werden.
Auch wenn man hier nicht nach den Sternen greifen kann, so hat man doch das Gefühl, dass man ihnen hier so Nahe ist wie kaum sonst wo auf der Welt!


Das beste Strandrestaurant der Welt

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Die britische Reisezeitschrift „Condé Nast“ hat ihre Leser vor einiger Zeit darum gebeten, sie möchten doch bitte das beste Strandrestaurant (port.: restaurante de praia) oder die beste Strandbar (port.: bar de praia) der  Welt auswählen.
Hierzu wurden die Leser auf der ganzen Welt gebeten per Twitter Fotos von den für sie jeweils besten Restaurants / Bars an die Redaktion zu schicken.
In die engere Auswahl kamen dann acht Strandrestaurants / Strandbars die von den Lesern schlussendlich klassifiziert und in der letzten Ausgabe der „Condé Nast“ vorgestellt wurden.

Den ersten Platz als bestes Strandrestaurant der Welt gewann das Restaurant „Sal“, an der 4 km langen Praia do Pego (dt.: Strand von Pego) gelegen, in der etwas über 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde Comporta im Alentejo.
Die Leser der Zeitschrift begründen ihre Wahl für das „Sal“ vor allem mit dem frischen Fisch der hier jeden Tag auf den Tisch kommt, den leckeren Steaks, der eiskalten Sangria und vor allem mit der paradiesischen Lage am türkisblauen Atlantik und dem weißen Sandstrand.

Ob das Strandrestaurant „Sal“ wirklich das Beste der Welt ist, kann ich nicht beurteilen, da ich die anderen die zur ‚Auswahl standen nicht kenne.
Das man aber im „Sal“ sehr gut und lecker essen kann und man hier einen wunderbaren und unbeschwerten Tag am Strand verbringen kann, das kann ich bezeugen!

Olhão

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Im Vergleich zu anderen Orten an der Algarve ist das nur wenige Kilometer östlich der Distrikthauptstadt Faro gelegene und knapp 50.000 Einwohner zählende Städtchen Olhão noch weitgehend vom Tourismus unberührt.
Wichtiger Erwerbszweig der Bewohner ist der Fischfang auf Sardinen und Thunfisch die hier heute noch in einer Konservenfabrik weiterverarbeitet werden.
Der Hafenumsatz liegt an erster Stelle im Distrikt Faro, noch vor dem von Portimão, Lagos oder Tavira.

Das noch immer sehr orientalisch anmutende Olhão erhält sein maurisches Flair durch die typischen weißen zwei- bis dreistöckigen Würfelhäuser, deren Flachdächer zu Terrassen (port.: açoteias) mit durchbrochenen Kamin- und Ausguckaufbauten ausgestattet sind. Diese kubistische Bauweise ist freilich kein maurisches Erbe, sondern wurde im ausgehenden 18. Jahrh., als eine große Zahl von Fischern aus Aveiro sich in Olhão niederließ, wegen ihrer Zweckmäßigkeit in dem hier vorherrschenden heiß-trockenen Klima als maurischer Stil wieder entdeckt.

Mit außergewöhnlichen architektonischen Sehenswürdigkeiten kann Olhão nicht aufwarten, ganz stimmungsvoll ist jedoch die Atmosphäre am Hafen, wo nicht zuletzt eine eigenwillige Fischmarkthalle (port.: mercado de peixe) die Blicke auf sich lenkt.
Die Fischer von Olhão sind seit jeher dafür berühmt sehr talentiert und erfolgreich ihrem Handwerk nachzugehen und aus ihrem Fang dann exquisite Gerichte zu zaubern. Das geht soweit, das Olhão heute als die „kulinarische Hauptstadt“ der Algarve gilt.

Außer dem malerischen Hafen und der Fischmarkthalle verdient die Pfarrkirche Nossa Senhora do Rosário an der Praça da Restauração, im historischen Stadtzentrum, Beachtung. Vom Turm dieses in den Jahren 1681 bis 1698 von Fischern erbauten Gotteshauses bietet sich ein schöner Blick über die Stadt.
Gegenüber, in der Kapelle Nossa Senhora dos Aflitos, beteten und beten heute noch die an Land zurückgebliebenen Fischerfrauen für ihre auf See befindlichen Männer.

Aber so arm Olhão auch an großen architektonischen Sehenswürdigkeiten auch sein mag, an Geschichte und spektakulären Landschaften ist diese Kleinstadt an der Lagune der Ria Formosa umso reicher.
Die Ria Formosa ist einer der größten vogel- und fischreichsten Wassernaturschutzgebiete (port.: Parque Natural da Ria Formosa) Europas.
Unzähligen Kanäle, Sanddünen, Salzmarschen und ein Watt bilden diese unglaubliche Lagunenlandschaft vor der Küste der Algarve.

Obwohl die Umgebung von Olhão wahrscheinlich bereits in der Jungsteinzeit bevölkert war, wurde die heutige Stadtgegend nachweißlich erst von den Römern ständig besiedelt. Die heute noch existierende alte römische Steinbrücke in der Gemeinde Quelfes ist wohl das markanteste Bauwerk aus dieser Zeit.

Im 8. Jahrh. n. Chr. wurde die Algarve von den arabischen Mauren erobert und besiedelt.
Die neuen Herren gaben dem Ort den Namen „al-Hain“, was soviel bedeutete wie „sprudelnde Quellen“, da es in dieser Gegend sehr viele Quellen und Brunnen gab.
Aus „al-Hain“ wurde mit der Zeit „Alham“ und später, als die Portugiesen Mitte des 13. Jahrh die Algarve im Rahmen der Reconquista von den Mauren eroberten, benannten sie den Ort in „Olham“ um, gaben ihn aber schnell auf, so das er rasch an Bedeutung verlor.

Die nächsten Siedler sollten erst wieder im 17. Jahrh. hier auftauchen, dann nämlich, als sich Fischer aus der Stadt Aveiro im Territorium der heutigen Stadt ansiedelten und den Ort Olhão nannten.
Die ersten Bewohner bauten sich einfache Strohhütten und erst Ende des 18. Jahrh. fingen die Fischer an feste Steinhäuser im maurischen Stil zu errichten, so wie wir sie heute kennen.

Die Fischer lebten aber damals nicht nur vom Fischfang, sondern gaben sich auch Erfolgreich dem Schmuggel hin.
Das kam daher, weil die in der Nähe liegende Stadt Faro damals sehr hohe Steuern und Zölle auf importierte Waren erhob.
Da Olhão strategisch sehr gut in einem Labyrinth von verzweigten Meeresarmen, Lagunen und Sandbänken lag – die nur von den einheimischen Fischern gefahrlos befahren werden konnten – umgingen viele Händler die horrenden Handelszölle in Faro, indem sie die Fischer von Olhão zum schmuggeln animierten.

Als das Schmuggeln überhand nahm und auch noch marokkanische Piraten vor Olhão anfingen ihr Unwesen zu treiben, beschloss der Gouverneur in Faro im Jahre 1654 auf einer Sandinsel in der Ria Formosa vor Olhão eine Festung zu errichten.
Diese Festung, die den Namen Fortaleza de São Lourenço erhielt, versandete leider recht schnell und verlor mit der Zeit als Festung der Stadt schnell an Wert.
Im Jahre 1747 beschloss man daher eine neue Festung zu bauen, diesmal auf der vor Olhão gelagerten Insel Armona.
Doch kaum war diese Festung erbaut, da wurde sie 1755 von einem verheerenden Erdbeben völlig zerstört.

Mitte des 18. Jahrh. war Olhão zu einem kleinen florierenden Ort herangewachsen.
Die Einwohner konnten sehr gut vom Meer leben, und zwar so gut, dass König José I im Jahre 1765 dem Ort die gleichen Steuerprivilegien zugestand, wie sie bis dahin nur die Stadt Faro hatte.
Dank dieser neuen steuerlichen Freiheiten entwickelte sich Olhão zusehends und seine Bürger wurden damals zu den reichsten der ganzen Algarve.

Als zwischen 1779 und 1783 spanisch-französische Truppen das von den Engländern regierte und in der Nähe liegende Gibraltar belagerten, blühte Olhão wirtschaftlich und handelspolitisch noch einmal auf.
In Folge der napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel besetzten französische Truppen auch Portugal.
Während Königin Maria I und ihr Sohn, Prinzregent João, mit der ganzen Regierung und dem gesamten Hofstaat nach Rio de Janeiro ins Exil gingen (lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Das brasilianische Exil der portugiesischen Königsfamilie“, vom 29. November 2011) blieben die Portugiesen der Willkür der Franzosen überlassen.
Obwohl Prinzregent João bei seinem Abschied aus Portugal, aus Angst vor Repressalien, seinen Untertanen empfohlen hatte sich nicht gegen die Truppen Frankreichs zu stellen, fanden während der französischen Okkupation in Portugal doch verschiedene kleine Aufstände statt, die aber bis dahin alle von den französischen Soldaten grausam niedergeschlagen wurden.

Es waren die Fischer von Olhão die im Juni 1808 erfolgreich gegen die französischen Invasionstruppen vorgingen.
Die Franzosen hatten Olhão am 14. April 1808 besetzt und den Ort auf brutalste Art und Weise geplündert und unterworfen.
Den Einwohnern, die praktisch alle nur von der Fischerei lebten, wurde auf Anordnung von General Jean Andoche Junot, dem Oberbefehlshaber der französischen Truppen, u. a. untersagt aufs offene Meer hinauszufahren, so dass sie ihrem Haupterwerb nicht mehr nachgehen konnten.
Ihnen wurden hohe Steuern auferlegt und es war den Bürgern bei Todesstrafe verboten portugiesische Hoheitszeichen, wie etwa Fahnen, Banner oder Wappen, zu besitzen oder diese gar zur Schau zu stellen.
Ebenfalls unter Todesstrafe setzten die Franzosen das Schmuggeln, womit den Bürgern von Olhão ihre bis dahin zweite Lebensgrundlage auch genommen wurde.

Die französischen Truppen, die damals in Portugal wohl so zerstörerisch und brutal vorgingen wie heute der so genannte Islamische Staat in Syrien oder dem Irak, waren hierzulande verständlicher Weise nicht gerade sehr beliebt!

Vor allem die Bürger der Algarve, hier insbesondere die Menschen in Olhão, widersetzten sich regelmäßig den drastischen Befehlen und Anordnungen der Franzosen, was zur Folge hatte, das diese hier in diesem Teil Portugals besonders brutal gegen die Bevölkerung vorging.

Eines dieser Anordnungen der Franzosen war, wie schon erwähnt, das Verbot von portugiesischen Hoheitszeichen, die kein Bürger und kein Gebäude der Stadt besitzen noch zeigen durfte.
Die Hauptkirche von Olhão, die Kirche Nossa Senhora do Rosário, war an ihrem Altar mit einem portugiesischen Wappen geschmückt, der seit der französischen Okkupation aber durch ein Tuch verdeckt wurde.
Als am Vorabend zur Feier des Heiligen Antonius (port.: Santo António), dem 12. Juni 1808, ein Festgottesdienst in dieser Kirche abgehalten wurde, entblößte der Pfarrer während der Messe das portugiesische Wappen, welches bis dahin unter dem Tuch versteckt war, und die Bevölkerung unterstützte mit lautem Wohlwollen diesen offenen Affront gegen die verhassten französischen Besatzer.
Diese Widersetzung gegen die französischen Besatzungsgesetze in der Kirche war sozusagen der „Startschuss“ für die bis dahin größte Revolte gegen die französischen Besatzer!
Nach diesem für Olhão denkwürdigen Gottesdienst holten alle Bürger der Stadt – einer Zählung nach soll Olhão damals an die 4.000 erwachsene Einwohner gehabt haben – ihre bis dahin aufbewahrten Fahnen und Banner aus ihren Verstecken hervor und zeigten diese demonstrativ offen auf der Straße.

Da sich damals lediglich 58 französische Soldaten in der Stadt aufhielten – die französische Hauptgarnison befand sich zu dieser Zeit in der nahen Stadt Faro – ließen diese die euphorischen und revoltierenden Bürger aus Angst gewähren.

Aber eine französische Antwort ließ nicht lange auf sich warten!
Noch am Tag der Revolte wurden französische Soldaten aus Tavira und Vila Real de Santo António – etwa 200 Mann – nach Faro beordert um das revoltierende Olhão wieder zur Räson zu bringen.
Drei Tage später, am 16. Juni 1808, einem Fronleichnamdonnerstag, trafen die bis an die Zähne bewaffneten französischen Truppen an der römischen Steinbrücke von Quelfes bei strömendem Regen auf die kämpferische Bevölkerung von Olhão.
Die Bürger von Olhão waren zahlenmäßig den französischen Soldaten zwar weit überlegen, hatten aber außer Mistgabeln, Stöcken, Zwillen, Armbrüsten und Steine keine anderen Waffen um sich zu verteidigen.

Dennoch entschieden sich die gut ausgerüsteten Franzosen die Portugiesen nicht anzugreifen und beschlossen auf Verstärkung und besseres Wetter zu warten.
Das war zweifellos ihr Fehler, denn, um es mit den Worten von Michael Gorbatschow zu sagen, „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ – und die Franzosen wurden bestraft!

Da das Wetter nicht besser wurde und die Kampfesmoral der Besatzer immer mehr sank, entschlossen sich die Einwohner von Olhão am 18. Juni 1808 zum Angriff gegen die Franzosen.
Mit Hilfe englischer Soldaten, die den Portugiesen zu Hilfe geeilt waren, konnten die Bürger von Olhão die napoleonischen Truppen bezwingen und das belagerte Olhão befreien.
Diese Revolte gegen die Franzosen war der Vorreiter weiterer Aufstände gegen die verhassten Invasionstruppen. So lehnten sich alsbald die Städte Loulé, dann Lagos und schließlich auch die Provinzhauptstadt Faro gegen die Franzosen auf, so das eine Woche nach der Revolte in Olhão, am 23. Juni 1808, die Algarve offiziell als „Franzosenfrei“ galt.

Drei Wochen nach dem erfolgreichen Aufstand beschlossen 17 Fischer aus Olhão nach Brasilien zu segeln um dem Königshaus über die neuesten Ereignisse in Portugal zu unterrichten.
Am 07. Juli 1808 stachen sie in einer Nussschale in See und nach einer beschwerlichen Reise von 77 Tagen auf dem Meer, landeten sie am 22. September 1808 in Rio de Janeiro an.

Die Fischer wurden sofort nach ihrer Ankunft zum Regenten des Königreiches, Prinz João, vorgelassen und überbrachten diesem die Nachricht vom Sieg der Einwohner von Olhão über die französischen Invasionstruppen.
Prinzregent João war über diesen errungenen Volkssieg sehr erfreut und zum Dank gab er dem Ort Olhão augenblicklich die Stadtrechte, mit allen Privilegien, Freiheiten, Rechten und Ehren wie sie die anderen Städte des Königreiches besaßen und genossen.
Und noch mehr:
als Zeichen seiner Anerkennung durfte sich die Stadt nach einem Erlass vom 15. November 1808 fortan offiziell „Vila de Olhão da Restauração“ (dt.: „Olhão, Stadt der Wiederherstellung“) nennen.
Diesen lyrischen Beinahmen gab der Prinzregent der Stadt als Dank für die wichtige Initiative der Bürger Olhãos für die „Wiederherstellung“ der Unabhängigkeit Portugals von den Franzosen.

Die Erhebung von Olhão zur Stadt kam ihrer Entwicklung nur zugute und bis ins letzte Jahrhundert hinein florierte Olhão wie kaum eine andere Stadt an der Algarve.
Erst mit dem Niedergang der für diesen Landstrich so wichtigen Fischindustrie und nach der Schließung mehrerer Fischkonservefabriken – nur eine ist heute noch übrig geblieben – hatte der expandierende Aufstieg Olhãos ein Ende.

Der Tourismus sorgt in den letzten Jahren für einen Aufschwung in Olhão.
Auch wenn Olhão keine so landschaftlich schöne Strände hat wie z.B. Albufeira, Portimão, Lagoa oder Tavira – auch wenn sich der Strand von Armona (port.: Praia da ilha da Armona) sich keinesfalls verstecken muss – so sind sie doch sehr sehenswert und erholsam gelegen.
Ich persönlich habe das große Glück sehr gute Freunde in Olhão zu haben und bin ihnen dort jederzeit sehr willkommen.
Aber auch wer keine Freunde in Olhão hat, der wird sie hier, in dieser durchaus sehr gastfreundlichen, stolzen und geschichtsträchtigen Stadt, garantiert schnell finden!

Tomar

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Das reizvoll in der mittelportugiesischen Landschaft Ribatejo, unweit nördlich vom Tejo, am Fluss Nabão gelegene Städtchen Tomar hat knapp 41.000 Einwohner und ist vor allem wegen seines mächtigen Ordenskloster der Christusritter, das seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe ist, bekannt.

Das Flüsschen Nabão teilt das recht ansprechende Städtchen in einen westlichen und einen östlichen Teil.
Das historische Zentrum befindet sich westlich des Flusses, rund um die Praça da República.
An diesem zentralen Platz, an dem ein Denkmal für den Stadtgründer Gualdim Pais steht, befindet sich die um 1490 erbaute Kirche São João Baptista mit ihrem wunderschönen, zierlichen manuelistischen Portal.
Vor dieser Kirche beginnt das nur alle vier Jahre stattfindende größte Stadtfest von Tomar, die „Festa dos Tabuleiros“ (port.: Fest der Präsentierplatten), mit einem traditionellen Volksfestumzug.

Bei dieser religiösen Prozession ziehen weißgekleidete Mädchen und Frauen durch die Straßen der Altstadt und balancieren auf ihren Köpfen hohe Präsentierplatten (port.: tabuleiros), auf denen sich immer 30 Brotlaibe türmen, die mit Ähren, bunten Papierblumen, Klatschmohn und Weinlaub geschmückt sind. Jeder „tabuleiro“ hat in der Regel die Höhe des Mädchens, das ihn auf den Kopf trägt.
Mit diesem Fest soll an die Zeremonie erinnert werden, mit der im 14. Jahrhundert vom Heilig-Geist-Orden Lebensmittel bei Prozessionen an die Armen verteilt wurden.

Etwas südlich von der Praça da República steht die aus dem 15. Jahrhundert stammende alte Synagoge im alten Judenviertel (port.: judiaria), indem sich das kleine jüdische Museum Abraão Zacuto (port.: Museu Luso-Hebraico Abraão Zacuto) befindet, das nach Abraham ben Samuel Zacuto, dem jüdischen Astronomen von König João II, benannt ist. Tomar gehört heute, auf Grund seiner jüdischen Geschichte, der „Rede de Judiarias“ an, einer Gruppe von historischen portugiesischen Stätten mit ehemals bedeutenden jüdischen Gemeinden, zu denen z.B. auch die Städte Belmonte, Évora, Lamego und Trancoso gehören.

Östlich von der Synagoge überquert die Ponte Velha (port.: Alte Brücke) den Rio Nabão.
In einer Sandbank des Flusses wurde der hübsche Park do Mouchão angelegt, in dessen Umgebung sich die Kirche Igreja de Santa Maria do Olival befindet, die lange Zeit Sitz des großen Ordenskapitels und Mutterkirche aller Ordenskirchen in Portugal und all seinen Kolonien war. Das Innere der ehemaligen Templerkirche entstammt überwiegend aus der Renaissancezeit und in ihr befinden sich die Gräber zahlreicher Ordensmeister und Ritter, auch das des Großmeisters und Stadtgründers Gualdim Pais.

Unweit der Kirche Igreja de Santa Maria do Olival führt, an der alten Kapelle Eremida de Nossa Senhora da Conceição vorbei, eine kurvenreiche Straße hinauf zur Christusritterordensburg (port.: Convento da Ordem de Cristo), der wohl bedeutendsten Sehenswürdigkeit der Stadt Tomar.

Der Christusritterorden (port.: Ordem de cavalharia de Nosso Senhor Jesus Cristo) wurde einstmals von den Templern zur „Verteidigung des Glaubens und zur Bekämpfung der Mauren“ als Templerorden im Jahre 1118 infolge des Ersten Kreuzzuges gegründet. Der Templerorden war der erste Orden der die bis dahin streng getrennten Stände der Mönche und Ritter miteinander verband.
Im Jahre 1159 siedelte sich der Templerorden unter seinem vierten Großmeister Gualdim Pais, einem Ritter der mit König Afonso Henriques in der Schlacht von Ourique gegen die Mauren gekämpft hatte, in Portugal an.
Gualdim Pais war es dann auch der ein Jahr drauf, 1160, hoch über dem rechten Ufer des Nabão eine Burg erbauen ließ – dies war die Geburtsstunde von Tomar.
Im Jahre 1312 wurde der Orden durch fadenscheinigen Anschuldungen des französischen Königs Philipp IV von Papst Clemens V aufgelöst und verboten.

Nach dem päpstlichen Verbot des Templerordens, der auch in Portugal befolgt werden musste, gründete im Jahre 1317 der portugiesische König Dinis den Christusritterorden. Vor allem französische Mitglieder des verbotenen Templerordens die vor König Philipp IV nach Portugal geflohen waren fanden in dem neuen Orden Zuflucht. Recht schnell erlangte der Christusritterorden an Bedeutung und vor allem unter den späteren Großmeistern Heinrich dem Seefahrer (port.: Henrique o Navegador) und König Manuel I hatte der Orden seine Glanzzeit.

Mit Mitteln des Ordens – die Güter und Reichtümer des ehemaligen Templerordens waren fast alle auf den Christusritterorden übertragen worden – wurden Entdeckungsexpeditionen an die Westküste Afrikas entsandt und damit die Kolonialerwerbung der europäischen Völker eingeleitet. Unter König Manuel I, Großmeister ab 1484, bildeten die Christusritter mit ihren Besitzungen in Afrika und Ostindien den reichsten Orden der Christenheit.

Die hoch über Tomar thronende Christusritterordensburg besteht heute aus mehreren stattlichen Bauten des 12. bis 17. Jahrhunderts, von dem einer der wichtigsten wohl die zinnengekrönte achteckige Templerkirche ist, mit deren Bau im Jahre 1162 begonnen und die nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem errichtet wurde. Der überreiche Innenschmuck dieser Kirche – vergoldete Holzschnitzereien, Fresken und Statuen – stammt fast ausnahmslos aus dem 16. Jahrhundert.

Die an die Templerkirche angrenzende Christusritterkirche, mit deren Bau 1515 nach Plänen von João de Castilho – dem Baumeister der später auch am Hieronymuskloster in Lissabon und dem Kloster von Batalha mitgewirkt hat – begonnen wurde, gilt als eines der hervorragendsten Baudenkmäler manuelistischen Stils in Portugal. Das Äußere der Kirche ist über und über mit Schmuckwerk und Statuen beladen und vor allem das weltberühmte prunkvolle „Fenster von Tomar“ (port.: Janela de Tomar) des alten Kapitelsaals zeigt den manuelistischen Stil in seiner schönsten Vollendung.
Die Prachtentfaltung der Templerburg drückt sich ohne Zweifel vor allem in der Architektur der insgesamt acht Kreuzgänge (port.: claustros) aus, die man hier findet.

Da wäre zum einen der älteste Kreuzgang der Templerburg, der Claustro do Cemitério (dt.: Friedhofskreuzgang), der aus der Zeit des Großmeisters Heinrich dem Seefahrer stammt und mit wunderschönen Fliesen im Mudejarstil ausgestattet ist. In diesem Kreuzgang wurden einstmals traditionell die Ritter und Mönche des Christusordens bestattet.

Östlich neben dem Friedhofskreuzgang befindet sich der zweistöckige Claustro da Lavagem (dt.: Kreuzgang der Waschungen), ein weiterer Kreuzgang aus der Zeit des Großmeisters Heinrich des Seefahrers. In ihm fanden früher immer die religiösen Waschungen der Rittermönche statt.

Ein weiterer Kreuzgang der Templerburg ist der Claustro da Hospedaria (dt.: Kreuzgang der Beherbergung). Wie der Name schon andeutet war dieser Kreuzgang dazu bestimmt, die Personen zu beherbergen, die damals das Kloster als Besucher aufsuchten und dort verweilten.

In der Vorhalle des vom Architekten João de Castilho erbauten Claustro da Micha (dt.: Kreuzgang des Brotes) wurde einstmals das Brot an die Armen verteilt.

Der Claustro dos Corvos (dt.: Kreuzgang der Raben), der früher die Klosterküche beherbergte, ist der einzige Kreuzgang der Mönchsburganlage mit einem Garten.

Ein anderer Kreuzgang auf der Klosterburg ist der überaus prachtvolle Bau des  Claustro dos Filipes (dt.: Philippkreuzgang). Der Kreuzgang verfügt über zwei Stockwerke und von der Terrasse hat man einen grandiosen Überblick über die gesamte Klosteranlage. Hier im Claustro dos Filipes wurde im Jahre 1580 der spanische Monarch Felipe II als Filipe I zum König von Portugal gekrönt.

Vom Claustro dos Filipes gelangt man in den Claustro de Santa Barbara (dt.: Sankt-Barbara-Kreuzgang). Dieser kleine Kreuzgang wurde im Auftrag von König Manuel I im Stil der Frührenaissance erschaffen. Von der Terrasse dieses zweistöckigen Kreuzganges hat man den besten Nahblick auf das schon erwähnte prächtige manuelistische Fenster des Kapitelsaals der Christuskirche.
Das Fenster wird von zwei mächtigen Strebepfeilern, Tauwerk, Knoten, Bändern und vielem anderem, vor allem mit dem Motiv Meer verbundenem steinernem Schmuckwerk umgeben. Das portugiesische Wappen oberhalb des Fensters überragt heute noch das Kreuz der Christusritter.

Ein weiterer Kreuzgang ist der Claustro de João III (dt.: Kreuzgang von João III). Der Bau dieses Kreuzganges wurde unter König João III begonnen und erst unter dem Spanier Felipe II, der gleichzeitig auch König von Portugal war, und seinen Lieblingsarchitekten Filippo Terzi beendet. Filippo Terzi war auch der Baumeister der 6 km langen Wasserleitung Aqueduto dos Pegões, der die Klosterburg und die Stadt mit Wasser versorgte.

Im Jahre 1523 wurde der Christusritterorden auf Befehl von König João III zu einem reinen Mönchsorden. Die politische Bedeutung des Ordens nahm in den folgenden Jahrhunderten rapide ab, bis er im Zuge der Säkularisierung, aufgelöst wurde.
Der religiöse Orden wurde zwar aufgegeben, aber der Christusorden besteht seit 1834 als politische Auszeichnung für verschiedene Verdienste heute immer noch und ist der höchste Verdienstorden den Portugal aktuell zu vergeben hat.
Deutsche Träger des portugiesischen Christusordens waren und sind u. a. Alexander von Humboldt, Konrad Adenauer, Heinrich von Brentano, Gerhard Schröder und Hans-Diedrich Genscher.

Tomar ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Aber vor allem jetzt im Frühsommer, wenn es überall in der Stadt blüht und duftet, ist die Stadt am Ufer des Rio Nabão ein wundervolles Erlebnis für Augen und Sinne.

Dieses Jahr findet vom 04. bis zum 13. Juni das nur alle vier Jahre stattfindende und hier am Anfang dieses Textes schon erwähnte berühmte Stadtfest „Festa dos Tabuleiros“ statt, eine Festivität voll religiösem Brauchtum, geschichtlicher Tradition und gut gelaunten Menschen jeden Alters.
Zum Abschluss ein Link von den Festlichkeiten der letzten „Festa dos Tabuleiros“ im Jahre 2011, aufgenommen von dem von mir sehr geschätzten Antonio Rovisco:



Die Buchhandlung der Gebrüder Lello in Porto

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Die Geschäftsleitung der Buchhandlung der Gebrüder Lello (port.: Livraria Lello e Irmão) – ein kulturelles Symbol der Stadt Porto – hat diese Woche bekannt gegeben, das sie ab dem kommenden 23. Juli 3,- Euro Eintritt von ihren Kunden für den Besuch ihrer Bücherstube verlangen wird.

„Lello e Irmão“ begründet dieses Vorgehen mit der Tatsache, das die meisten Kunden ihre wunderschönen Räumlichkeiten heutzutage nur noch besuchen und bewundern, aber leider nichts kaufen!
Die Kunden aber, die zum kaufen in die Buchhandlung kommen, fühlen sich in der Zwischenzeit von den vielen tausenden Touristen die dieses Buchgeschäft jedes Jahr aufsuchen, so gestört, das „Lello e Irmão“ sich nun zu der Erhebung dieser „Eintrittsgebühr“ entschieden hat.

Die heute unter Denkmalschutz stehende Buchhandlung wurde im Jahre 1906 von dem Buchhändler und Verleger José Pinto de Sousa Lello und seinem Bruder António gegründet und eröffnet.
Mit einem überaus reichhaltigen Angebot an portugiesischer Literatur und Lyrik, u. a. von Camões, Antero de Quental, Eça de Queiroz, Camilo Castelo Branco oder Fernando Pessoa, machten die Gebrüder Lello die Livraria Lello e Irmão schnell zu einer kulturellen Institution Portos und ganz Portugals.
Dies ist sie zweifellos bis heute auch geblieben!

Doch heute sind es immer mehr ausländische Touristen die dieses Jugendstilgebäude mit seiner imposanten, holzvertäfelten Inneneinrichtung und der majestätischen Treppe besuchen.
Das die Livraria Lello e Irmão im Ausland so bekannt und berühmt ist, hat sie vor allem Publikationen wie dem „The Guardian“, der „Time“ oder den Reiseführern „Travel + Leisure“ und „Lonely Planet“ zu verdanken, denn diese Zeitungen und Zeitschriften kürten diese Buchhandlung mehrere Male zu einer der schönsten der Welt – was sie ohne Zweifel auch ist!

Und seitdem bekannt ist, dass die weltberühmte Autorin Joanne K. Rowling, die eine Zeit lang in Porto gelebt hat und die sich gerne in diesem Buchladen aufhielt, die Räumlichkeiten und die imposante Holztreppe wohl als Inspiration für „Hogwarts“ in ihren Romanen aufgenommen hat, kann sich die Livraria Lello e Irmão auch vor hysterischen Harry-Potter-Fans kaum noch retten.

Die traurige Wahrheit ist, dass die meisten Portugiesen sich heutzutage hier in dieser über hundert Jahre alten Buchhandlung nur noch literarische Tipps holen oder die Bücher nur durchblättern.
Kaufen tun sie dann die Bücher – in einem ruhigeren Ambiente – im Internet oder in einem Laden im Shopping Center.

Um diesen Bücherkäufern in Zukunft also eine angenehmere Atmosphäre zu verschaffen, hat sich die Geschäftsleitung der Buchhandlung der Gebrüder Lello nun zu der „Eintrittsgebühr“ von 3,- Euro durchgerungen.
Zu erwähnen sei noch, dass dieses „Eintrittsgeld“ bei einem Warenkauf, wie z. B. von Büchern oder Zeitschriften, natürlich verrechnet wird.

Ob diese Geschäftsidee wirklich von Nutzen sein wird?
Ich persönlich zweifele daran.
Denn solange auch Reiseführer und Postkarten in der Buchhandlung Lello zu kaufen sein werden, werden sich auch die Touristen nicht „abschrecken“ lassen!

Eine historische Nacht im Campo Pequeno

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Wer ein Freund des portugiesischen Stierkampes (port.: tourada portuguêsa) ist und gestern die Gelegenheit hatte in der restlos ausverkauften Lissabonner Stierkamparena Campo Pequeno anwesend zu sein, der wurde Zeuge eines wahrlich stierkämpferischen Ereignisses.

Die Amateurgruppe der „forcados“ der Stadt Santarém – „forcados“ sind die jungen Männer die beim portugiesischen Stierkampf völlig Waffenlos den Stier bei der so genannten „pega“ sprichwörtlich bei den Hörnern packen – machten gestern Geschichte, als sie eine einzigartige Meisterleistung vollbrachten.
Nicht das jede „pega“ an sich eine Meisterleistung wäre, aber die gestrige war doch etwas Besonderes.
So besonders, das die hiesige Presse schon von der „pega des Jahrhunderts“ spricht!
(bitte das angehängte Video anschauen!)

Die achtköpfige Gruppe „forcados“ – allen voran der 22 jährige António Gois – begeisterte das Publikum dermaßen, das sie am Schluss die Ehre erhielten, als erste „forcados“ eine portugiesische Arena durch das große Eingangstor zu verlassen; eine Ehre die bis dato eigentlich nur den Stierkämpfern (port.: toureiros) und den Reitern (port.: cavaleiros) zustand.

Anbei die Aufnahme der gestrigen spektakulären „pega“ von António Gois:


Mit einer Nussschale über den Atlantik – die historische Fahrt der „Bom Sucesso“

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Wer jemals die Stadt Olhão in der südportugiesischen Algarve besucht hat (lesen sie hierzu bitte auch meinen Blogeintrag „Olhão“, vom 30. Juni 2015), dem wird am Hafen, zwischen all den Fischer- und Segelbooten, ein kleiner, aber besonders schöner Segler aufgefallen sein.
Bei diesem Kahn – einem so genannten Kaik (port.: caíque) – handelt es sich um eine maßstabgetreue Nachbildung eines Seglers, welches vor über 200 Jahren eine recht abenteuerliche Atlantiküberquerung hinter sich gebracht hat.
Der Name dieses Kaik lautete und lautet „Bom Sucesso“ (dt.: guter Erfolg / gutes Gelingen / viel Erfolg) und ist heute das Wappen der Stadt Olhão.

Kaiks – nicht zu verwechseln mit Kajaks! – sind, vereinfacht gesagt, Miniaturausgaben von Schiffstypen mit denen Portugal einst die Welt umsegelte, wie etwa Karavellen, Galeonen und Naus.
Im Gegensatz zu diesen großen Seglern, waren Kaiks aber nicht für lange Fahrten konzipiert, sondern fanden als robuste Fischer- und Frachtschiffe eigentlich nur in Küstennähe Verwendung.
Die Fischer der Algarve wagten mit diesen kleinen Kähnen gerade mal ab und zu eine Fahrt bis ins nahe Nordafrika.
Vor allem die Einwohner von Olhão benutzten diesen recht wendigen Bootstyp seit jeher um in der vor ihrer Haustür liegenden Ria Formosa zu fischen.

Als Anfang des 19. Jahrh. französische Soldaten auf Befehl von Napoleon Bonaparte Portugal besetzten, verboten sie u. a. den Fischern von Olhão die Kaiks zu benutzen und so ihrem eigentlichen Broterwerb nachzugehen.
Daraufhin fanden die Einwohner von Olhão eine zwar gefährlichere – da unter Todesstrafe stehende – aber dennoch wesentlich ertragreichere Erwerbstätigkeit:
sie schmuggelten auf Teufel komm raus!
Die schnittigen Kaiks, die kaum Tiefgang hatten, waren in den zahlreichen Kanälen, Sanddünen, Salzmarschen und seichten Lagunen der Ria Formosa hierfür für ihre Besitzer sehr von Nutzen. 

Im Juni 1808 erhoben sich die Bürger von Olhão erfolgreich gegen die französischen Besatzer.
Dank der Hilfe englischer Truppen konnten die französischen Soldaten recht schnell besiegt werden und hinter die spanische Grenze gedrängt werden.
Bereits am 23. Juni 1808 galt die Algarve als von den Franzosen befreit.

Die Nachricht über diesen überaus wichtigen Sieg gegen die verhassten Franzosen konnte zuerst einmal nicht an den Staatsoberhaupt gegeben werden, da die damalige Monarchin, Königin Maria I, und ihr Sohn Prinzregent João, der spätere König João VI, im entfernten Brasilien im Exil weilten.
Die königliche Familie war kurz vor der französischen Besatzung im November 1807, samt ihrem Hofstaat und der Regierung, außer Landes gegangen und hatte in Rio de Janeiro ihre Zelte aufgeschlagen.

Da man aber so schnell wie möglich den Prinzregenten über den durchaus wichtigen militärischen Erfolg in der Heimat in Kenntnis setzen wollte, entschloss die portugiesische Militärregierung der Algarve dem Regenten ein Dokument mit der Nachricht über den Sieg Portugals gegen Frankreich zukommen zu lassen.

Am 07. Juli 1808, drei Wochen nach der Befreiung der Algarve, bestiegen 17 einfache Männer aus Olhão den Kaik „Bom Sucesso“ und stachen wagemutig in See.
An Bord waren Manuel de Oliveira Nobre, der zum Kapitän bestimmt worden war,
Manuel Martins Garrocho, der Eigentümer der „Bom Sucesso”,
und die einfachen Fischer
António Pereira Gémio
António da Cruz Charrão
António dos Santos Palma
Domingos do Ó Borrego
Domingos de Sousa
Francisco Lourenço
João Domingues Lopes
João do Munho
Joaquim do Ó
Joaquim Ribeiro
José Pires
José da Cruz
José da Cruz Charrão
Manuel de Oliveira
und Pedro Ninil

Keiner dieser Männer hatte sich vorher so weit in den Atlantik hinausgewagt und es darf behauptet werden, dass keiner von ihnen sich auch nur annähernd vorstellen konnte was für Strapazen und Gefahren vor ihnen lagen.
Wenn man bedenkt, dass die „Bom Sucesso“ gerade mal 18 m lang und 5 m breit war, das mehrere Tausend Kilometern vor ihnen lagen, sie vor französischen Kriegsschiffen und Piraten ständig auf der Hut sein mussten und das sie, außer einer alten Seekarte, keinerlei nautisches Gerät an Bord hatten, kann man ohne Zweifel von Wagemut bei diesen Männern sprechen.
Sie orientierten sich nachts mit Hilfe der Sterne und nutzten die Winde und Meeresströmungen um ihr Ziel Rio de Janeiro zu erreichen.

Begünstigt durch aus Nordosten wehenden Winden erreichte nach einer Woche auf See die „Bom Sucesso“ am 14. Juli Funchal auf Madeira. Hier versorgte sich die Mannschaft mit frischem Wasser und Lebensmitteln.
In einer Hafenkneipe lernte Kapitän Manuel de Oliveira Nobre den Seemann Francisco Domingos Machado kennen.
Machado war zwar noch jung an Jahren, hatte aber schon als Matrose eine Reise ins entfernte Macau hinter sich gebracht, was ihn, in den Augen des Kapitäns, „hochseetauglich“ machte.
Kapitän Oliveira Nobre lud den jungen Machado zur Überfahrt ein, konnte ihn aber nicht für diese bezahlen. Außer dem Dokument mit der Nachricht an den Prinzregenten hatte die „Bom Sucesso“ keinerlei Wertsachen an Bord. Kapitän Oliveira Nobre machte Machado aber ein Angebot schmackhaft, welches er sofort annahm.
Vor versammelter Mannschaft sagte Kapitän Oliveira Nobre dem jungen Machado zu, er würde das Kommando der „Bom Sucesso“ übernehmen, sollte er selber während der abenteuerlichen Reise versterben.
Ein Angebot das der einfache Matrose Machado nicht ausschlagen konnte und wollte.
Zwei Tage später, am 16. Juli, stach die „Bom Sucesso“ wieder in See.

Nach einer langen Zeit auf dem Meer ließen sich eines Morgens zwei Pelikane auf der „Bom Sucesso“ nieder, wohl um sich auszuruhen. Da die Männer diese Vögel von ihrer Heimat her kannten, wussten sie dass sich Pelikane nur sehr selten mehr als 60 oder 70 Seemeilen vom Land zu entfernten pflegten.
Als die Männer dann auch Treibholz, Seegras und Schilfrohr im Wasser treiben sahen, wussten sie, dass sie sich wohl nicht mehr sehr weit von der Küste befinden würden.

Fünf lange und stürmische Wochen nach ihrer Wegfahrt von Madeira und nachdem sie mit großer Zähigkeit und Willenskraft alle Hindernisse auf hoher See überwunden hatten, sichteten die Männer endlich die südamerikanische Küste.
Als sie an Land gingen erfuhren sie von Missionaren, die im Urwald Indios bekehrten, dass sie nicht in Brasilien angelandet waren, sondern sich in Französisch-Guayana befanden – also in Feindesland.
Sie füllten ihre Fässer mit frischem Wasser, besorgten sich im Urwald Nahrung und stachen darauf hin sofort wieder in See.
Da sie nun wussten wo sie sich ungefähr befanden, segelten sie die restliche Strecke immer in Landesnähe.
Sie segelten und ruderten an der dicht bewaldeten Küste Amazoniens, Pernambucos und Bahias vorbei, bevor sie endlich am 22. September 1808 in die Bucht von Guanabara, in Rio de Janeiro, einfuhren.

Sie hissten die portugiesische Flagge und gingen an Land.
Sofort sammelten sich am Hafen zahlreiche Bürger der Stadt und die Soldaten Rios, die den Kaik zuerst gar nicht bemerkt hatten, dachten anfänglich an einen üblen Scherz, denn für sie war es unvorstellbar, dass solch eine Nussschale wie die „Bom Sucesso“ den Atlantik überqueren konnte.
Als dem wachhabenden Kommandeur aber das versiegelte Dokument an den Prinzregenten gezeigt wurde, wurden die Atlantiküberquerer sofort in den königlichen Palast zu Prinzregent João geführt.

Der Regent war beeindruckt und konnte zuerst einmal, wie wohl jeder an diesem Tag in Rio de Janeiro, nicht so richtig glauben das die „Bom Sucesso“ den weiten Weg von Olhão nach Brasilien gefunden hatte.
Er empfing die ganze Mannschaft und ließ dieser, nach dem lesen des Dokuments das die portugiesische Militärregierung der Algarve an ihn gesendet hatte, noch am selben Tag die stattliche Summe von 1.200 Reis, die damalige portugiesische Goldwährung, auszahlen.

Aber der Prinzregent beließ es nicht bei dieser stattlichen Geldsumme für die 18 wagemutigen und tapferen Fischer aus Olhão.
In den folgenden Tagen gab er allen einen hohen militärischen Rang und versah jeden von ihnen mit dem höchsten Verdienstsorden den der portugiesische Staat damals zu vergeben hatte, dem Christusorden (port.: ordem de Cristo), einem Orden der bis dahin eigentlich nur an Adelige verliehen wurde.
Außerdem kaufte er Manuel Martins Garrocho, dem Eigentümer der „Bom Sucesso“, seinen Kaik ab und schenkte ihm einen neuen Segler, mit dem die Mannschaft später auch die Heimreise nach Portugal antrat.

Die original „Bom Sucesso“ gibt es heute nicht mehr.
Keiner weiß was aus dieser kleinen Nussschale geworden ist. Tatsache ist, das der Kaik bis 1841 nachweißlich eines der beliebtesten Ausstellungsstücke des renommierten Marinemuseums von Rio de Janeiro war.

Am 15. November 1808 erhob Prinzregent João Olhão zur Stadt und versah diese mit dem lyrischen Beinamen „Vila de Olhão da Restauração“ (dt.: Olhão, Stadt der Wiederherstellung).
Diesen Ehrentitel gab der Prinzregent der Stadt als Dank für die wichtige Initiative der Bürger Olhãos für die „Wiederherstellung“ der Unabhängigkeit Portugals von den französischen Besatzern.

Im Februar 1809 kehren die 18 Fischer aus Olhão in ihre Heimat zurück.
An Bord nahmen sie verschiedene Schriftstücke mit, unter ihnen verschiedene Anordnungen und Befehle des Prinzregenten an die Militärverwaltungen in Lissabon und der Algarve, sowie zahlreiche Briefe und Schriftstücke bürgerlicher, adliger und kirchlicher Bürger Rios an die verschiedensten Empfänger in Portugal.
Der portugiesische Seepostweg war gegründet!

In Portugal angekommen fingen einige der 17 Männer der „Bom Sucesso“ eine militärische Karriere an, andere widmeten sich wieder der Fischerei zu und zwei von ihnen, Manuel de Oliveira Nobre und Francisco Domingos Machado blieben der portugiesischen Übersee-Seefahrt treu.

Aber so unterschiedlich sich auch ihre jeweiligen Lebenswege nach ihrer tapferen Reise über den Atlantik entwickelten, alle 18 fanden sie nach dem Tod ihre letzte Ruhestätte in der Kapelle Nossa Senhora dos Aflitos im Herzen von Olhão, dort wo sie heute noch ruhen.
Der Kaik „Bom Sucesso“, wenn auch nur die Kopie, hat sie alle überlebt und steht heute im Hafen von Olhão, wo sie der Stadt als Museums- und Ausflugsboot dient.

TAP Portugal – Bildnis eines Volkes

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2015 ist nicht nur das Jahr in dem die TAP (port.: Transportes Aéreos Portugueses / dt.: Portugiesische Luftverkehrstransporte) privatisiert worden ist, sondern es ist auch das Jahr an dem die portugiesische Fluggesellschaft ihr siebzigjähriges Bestehen feiert.

Aus Anlass des 70. Geburtstags der TAP zeigt das Lissabonner Mode- und Designmuseum MUDE (port.: Museu do Design e da Moda) seit Mitte dieses Monats Juli die Sonderausstellung „TAP Portugal: Imagem de um Povo“ (dt.: TAP Portugal: Bildnis eines Volkes).

Flugkapitäns- und Flugbegleiteruniformen, Bordgeschirr wie Teller, Tassen und Bestecke, Reisetaschen, Flugtickets, Werbeplakate, Fotographien, Postkarten und andere Exponate – viele von ihnen von Privatleuten ausgeliehen und zur Verfügung gestellt – zeigen auf eindrucksvolle Weise die historische Entwicklung des Designs und dessen Einfluss auf die modische Geschichte der TAP vom ersten Tag an bis heute.
Gegründet wurde Portugals größte Fluggesellschaft von dem einflussreichen Politiker und General Humberto Delgado am 14. März 1945, als dieser Generaldirektor der zivilen portugiesischen Luftfahrt war.

Die Ausstellung „TAP Portugal: Imagem de um Povo“ kann noch bis zum 15. Oktober 2015 besucht werden.
Sie ist jede Woche von Dienstag bis Sonntag, 10 Uhr bis 18 Uhr, geöffnet und der Eintritt ist frei!

Like ice in the sunshine

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Als ich ein Kleinkind war habe ich manchmal, in Begleitung meiner Eltern, meinen Urgroßvater Henrique in seinem Altersheim „Inválidos do Comércio“, im Lissabonner Stadtteil Lumir, besucht.
Ich war vier oder fünf Jahre alt und meine Erinnerungen an diese Besuche sind leider eher dürftig, aber an eine Sache kann ich mich noch sehr gut erinnern:
Bei jedem Besuch drückte mir mein Urgroßvater ein 20-Escudo-Schein beim Abschied in die Hand, mit welchem mir dann meine Mutter immer eine Eiswaffeltüte voller bunter Eiscremekugeln kaufen musste.
Das ist jetzt schon über 40 Jahre her, aber diese riesigen Eistüten voll leckerem Eis sind noch immer sehr präsent in meinen Gedanken.
Es gibt ein Kinderfoto aus dieser Zeit von mir, auf dem ich mit weit aufgerissenen und leuchtenden Augen vor der Vitrine der alten Lissabonner „Gelataria Veneziana“ stehe, so als wollte ich ihr ganzes Eis verschlingen…

Nun, die Jahre sind vergangen, meinen Urgroßvater Henrique gibt es schon lange nicht mehr, genauso wenig die 20-Escudo-Geldscheine oder die alte „Gelataria Veneziana“, aber meine Lust auf gutes, leckeres Eis ist auch heute noch vorhanden und ungebrochen.

Aber so gerne ich auch Eis (port.: gelado / sorvete / rajá) esse, so Allerweltssorten wie etwa Vanille (port.: baunilha), Schokolade (port.: chocolate), Erdbeere (port.: morango) oder Zitrone (port.: limão) sagen mir schon lange nichts mehr.
Da müssen schon ausgefallene Eissorten und eigenwillige Kreationen kommen, um mir heute geschmacklich zu imponieren.

Zum Glück mangelt es in Portugal, vor allem hier in Lissabon, nicht an jungen, ehrgeizigen und experimentierfreudigen Eisherstellern und an Speiseeismanufakturen mit einer überwältigenden Auswahl an fruchtigen, cremigen und sahnigen Eissorten, die mitunter zu den besten der Iberischen Halbinsel gehören und einfach nur zum Dahinschmelzen sind.

Hier nun, auf Anfragen einiger meiner Leser, die eine oder andere „coole“ Adresse die man in Lissabon diesen Sommer unbedingt aufsuchen sollte wenn man Speiseeisliebhaber ist und in den Genuss von schmackhaften, hausgemachten und nicht gerade alltäglichen Eissorten kommen will:

„Gelataria Artisani“
Rua Professor Francisco Gentil E1, 2
Lumair – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Pastel de Nata mit Portwein (port.: pastel de nata com vinho do Porto)
- Milchreis (port.: arroz doce)
- Adzukibohne (port.: feijão Azuki)
- Frischkäse mit Kräutern (port.: requeijão com ervas aromáticas)

„Gelataria Cone ou Copo“
Praça dos Restauradores n° 58
Baixa – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Ingwer mit Minze (port.: gengibre com hortelã)
- Crème brûlée (port.: leite creme)

„Gelataria FIB“
Avenida Padre Manuel de Nóbrega n° 13E
Areeiro – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Weiße Schokolade mit Himbeerstückchen
(port.: chocolate branco e framboesa)
- Käsekuchen (port.: cheese cake)

„Gelataria Fragoleto“
Rua da Prata n° 61
Baixa – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Veilchen (port.: violeta)
- Rosen (port.: port.: rosas)
- Schwarzer Holunder (port.: sabugueiro)

„Gelato Therapy“
Rua da Madalena 83
Baixa – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Feigen mit Basilikum (port.: figos com manjericão)
- Ginjinha, ein hier in Portugal sehr beliebtes Sauerkirschenlikör (port.: ginjinha)

„Gelataria Mú“
Campo Mártires da Pátria n° 50
Arroios – Lisboa (unweit der deutschen Botschaft)
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Avocado (port.: abacate)
- Balsamico-Essig (port.: vinagre balsâmico)

„Gelataria Résvés“
Rua 4 da Infantaria n° 26
Campo de Ourique – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Johannesbrotfrucht (port.: alfarroba)
- Nestum, ein hier in Portugal sehr beliebter Kinderbrei (port.: Nestum)
Ovos moles, portugiesische Eiersüßspeise (port.: ovos moles)

„Gelataria Santini“
Rua do Carmo n° 9
Chiado – Lisboa
Hier sollte man unbedingt probieren:
- Portwein mit getrockneten Feigen und Nussstückchen (port.: vinho do Porto, figos secos e nozes)
- Weißer Nougat (port.: torrão)
- Acai-Beere mit Erdbeere (port.: açaí com morango)
- Gorgonzola mit Walnüssen (port.: gorgonzola com nozes)
- Bratapfel mit Zimt (port.: maçã assada e canela)

Soweit mir bekannt ist, stellen alle hier von mir genannten Speiseeismanufakturen traditionell ihre Produkte aus frischen Rohstoffen und Früchten her und alle rühmen sie sich damit weder künstliche Farb- oder Aromastoffe zu benutzen.
Ob dem wirklich so ist, weiß ich nicht.
Fakt ist aber, das alle hier genannten Eissorten sehr lecker schmecken und eine eiskalte Verführung sind!

Portugals Strände – unter den besten der Welt

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In ihrer letzten Ausgabe hat die US-amerikanische Onlinezeitung „The Huffington Post“ mit Hilfe ihrer Reisejournalisten und anderen redaktionellen Mitarbeitern die paradiesischste Meeresbucht der Welt gesucht und dann gekürt.
Badestrände in Brasilien, Australien, Mexiko, Hawaii und auf den Seychellen kamen auf die vordersten Plätze.
Den ersten Platz aber machte ein Strand in unseren Gefilden, nämlich der Strand in der Bucht von Ponta da Piedade südlich der Stadt Lagos, an der Algarve.

Und zu Recht, denn die Ponta da Piedade ist einer der malerischsten Küstenabschnitte der Algarve und ganz Portugals, mit vielen prächtigen Felsenbildungen, steilen Klippen, zahlreichen Grotten, kristallklarem Wasser und einem feinen Sandstrand, der das Prädikat Traumstrand ohne weiteres verdient.

Portugiesische Strände, so unterschiedlich sie auch sein mögen, waren schon immer sehr beliebt, nicht nur bei uns Portugiesen, sondern auch bei unseren ausländischen Gästen.
Hier nun im Folgenden einige internationale Bewertungen portugiesischer Strände der letzten Jahre:

- Ponta da Piedade in Lagos, Algarve
die US-amerikanische „The Huffington Post“ tituliert diese Badebucht in ihrer Onlineausgabe vom Juli 2015 als „Die schönste Bucht der Welt“

- Praia da Fábrica in Cacela Velha, bei Vila Real de Santo António, Algarve
laut den Lesern der spanischen Ausgabe der  Reisezeitschrift „Traveler“ ist dieser Strand unter den 15 anziehendsten der Welt – Ausgabe Juli 2015

- Praia da Adraga, Sintra
die Leser des englischen „The Guardian“ kürten im Mai 2014 diesen Strand zum attraktivsten in Portugal

- Praia da Salema, Vila do Bispo
die Reisezeitschrift „Travel and Leisure“ meinte im März 2012, dieser Strand sei einer der größten Geheimtipps der Welt

- Praia de Sagres, in Vila do Bispo und Praia de Sesimbra
die englische Ausgabe der „Time Out“ bezeichnet diese zwei Strandabschnitte im August 2010 als die besten und schönsten in Europa

- Praia de Porto Covo, Sines
laut der französischen Ausgabe der „Huffington Post“ vom Oktober 2014 gehört dieser zu den zehn attraktivsten Stränden der Welt

- Praia de Peniche
die spanische Ausgabe der „Lonley Planet“ bewertet Peniche im Juni 2015 als eine der zehn besten Europas im diesjährigen Sommer

Wer lange Strandspaziergänge mag, gerne eine Runde im glasklaren Wasser schwimmt oder schnorchelt, wer spektakuläre Sonnenuntergänge mag oder mit seinen Kindern lieber eine Sandburg baut, einen Drachen steigen lässt oder Muscheln sammelt, wer gerne Beachball oder Volleyball spielt oder lieber faul die Sonne genießt, der ist zweifellos mit den hiesigen Stränden immer bestens bedient!

Musikfestival unter der Sonne von Costa de Caparica

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Am kommenden Wochenende steigt im Badeort Costa de Caparica, südlich von Lissabon, wieder das Musikfestival „O Sol da Caparica“, ein Event das sich über vier Tage hinzieht und auf dem rein portugiesischsprachige Musik zu hören sein wird.

Musiker und Bands aus Portugal und den lusophonen Ländern Brasilien, Cabo Verde, Angola und São Tomé und Principe werden hier live die unterschiedlichsten Musikgenre, wie z.B. Fado, Rock, Reggae oder Hip Hop, zum besten geben und so die portugiesische Musik, in Zeiten in dem die englischsprachige Musik immer präsenter wird, würdigen.

Vom 13. bis zum 14. August werden über 30 verschiedene portugiesischsprachige Sangeskünstler und Musikpoeten den Badeort Costa de Caparica in eine Beachparty verwandeln.
Am Sonntag, dem 15. August, werden die Sänger Avô Cantigas und Luisa Sobral versuchen dem Publikum von Morgen – den Kindern – ein ganz besonderes Konzert mit vielen Kinderliedern und –melodien zu geben.

Hier die Agenda für das diesjährige Festival „O Sol da Caparica“ für all diejenigen die portugiesischer Musik mögen und diese vielleicht auch mal gerne live hören wollen:

13. August (Donnerstag)
-       Camané (Fado)
-       Carlão (Hip Hop)
-       Dengaz (Reggae)
-       DJ Marfox (Kuduro)
-       HMB (Soul)
-       Marcelo D2 (Rap)
-       Resistência (All-Star-Projekt)
-       Richie Campbell (Reggae)
-       The Legendary Tigerman (Blues)
-       UHF (Rock)
-       Mimicat (Soul & Blues)

14. August (Freitag)
-       Brigada Victor Jara (portuguisische Volksmusik)
-       Dino D´Santiago (Hip Hop)
-       Jorge Palma (Rock)
-       Linda Martini (Punk Rock)
-       Paulo Flores (Kizomba)
-       Paulo Gonzo (Schlager/Pop)
-       PAUS (Pop)
-       TIM (Pop)
-       Vitorino & Som Habanero (traditionelle Volksmusik)
-       Oquestrada (AtlanticBeat/Fado)
-       DJ Mastiksoul (Housemusik)

15. August (Samstag)
-       Agir (portugiesische Volksmusik)
-       Batida (Beat/Pop)
-       Luis Represas (Pop)
-       Miguel Araújo (Rock/Folk/Pop/Bossa Nova)
-       Regula (Rap)
-       Tito Paris (akrikanische Volksmusik)
-       Xutos & Pontapés (Rock)
-       Tiago Bettencourt (Rock)
-       Berg (Pop/Rock)

16. August (Sonntag)
-       Avô Cantigas (Kinderlieder)
-       Luisa Sobral (Jazz)

Die Stadt Costa de Caparica liegt südlich von Lissabon, auf der anderen Flussseite des Tejo. Die knapp 15.000 Einwohner zählende Stadt ist berühmt für ihre weitläufigen und feinsandigen Strände und dank diesen lebt der Ort hauptsächlich vom Tourismus.

Internationales Festival für Sandskulpturen FIESA an der Algarve

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Seit einiger Zeit findet in der kleinen Ortschaft Pêra, an der südportugiesischen Provinz Algarve gelegen, das weltweit größte Internationale Festival für Sandskulpturen FIESA (port.: Festival Internacional de Escultura em Areia) statt.

Realisiert wird dieses seit 2003 alljährlich in Südportugal stattfindende Festival von zahlreichen nationalen und internationalen Künstlern, u. a. aus Norwegen, der Tschechischen Republik oder Deutschland, die alle aus etwa 40 t reinem Sand die kreativsten und originellsten Skulpturen herstellen.

Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „Musik“.
Auf einem Areal von über 15.000 m² werden dieses Jahr mehr als Hundert kunstvoll modellierte Sandskulpturen, die berühmte Musiker, Komponisten und Musikinstrumente darstellen, zu bestaunen sein.

Wem die Sandbauten nicht nur gefallen, sondern auch gerne wissen will wie sie entstanden sind, bzw. wie sie gebaut wurden, der kann auf dem Ausstellungsareal bei verschiedenen Aktivitäten und Workshops von den Carver – so werden die Sandskulpteure genannt – selbst den einen oder andere Tipp erhalten und von diesen einige Techniken erlernen.

Das Internationale Festival für Sandskulpturen FIESA in Pêra, bei Silves an der Algarve, kann bis zum 20. Oktober 2015 besucht werden.
Kinder bis 12 Jahre bezahlen 4,50 Euro und Erwachsene 9,- Euro Eintritt für den Besuch des Sandskulpturenparks.

Wer sich also bis in den Herbst hinein an der Algarve aufhält, der sollte sich dieses imposante Sandspektakel nicht entgehen lassen.

Die farbenfrohen und phantasievollen Bilder des Malers J. B. Durão

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Vor einpaar Tagen wurde ich von meiner Schwester Carla auf ein neues Bild des naiven Malers J. B. Durão aufmerksam gemacht.

Ich weiß nicht ob viele, zumal in Deutschland, die künstlerischen Arbeiten von J. B. Durão kennen.
Ich jedenfalls bin ein sehr großer Fan seiner Werke.

1957 in Lissabon geboren hat er sich in seiner Jugend das Malen autodidaktisch selber beigebracht.
Seit 1989 stellt er seine Gemälde, die er nur in seiner Freizeit malt, sowohl im Inland als auch im benachbarten Spanien aus.
Er malt sehr farbenfrohe, unbekümmerte und phantasievolle Bilder, voller Harmonie und Einzigartigkeit, die fast immer „sein“ geliebtes Lissabon zum Thema haben.
Auch das Meer spielt in den Werken von J. B. Durão, der einst als Offizier bei der Handelsmarine beschäftigt war, eine immer wiederkehrende Rolle.

Seine auf Leinwand verewigten Motive sind immer voller Leben und all seine vereinfacht dargestellten Gebäude, Verkehrsmittel, Gegenstande und Lebewesen springen einem richtig ins Auge.

J. B. Durão, der portugiesische Naivmaler von Morgen

Internationaler Museumstag 2015

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Am kommenden Montag, den 18. Mai 2015, ist hier in Portugal der Internationale Museumstag (port.: Dia Internacional dos Museus). Am Samstagabend zuvor, den 16. Mai, findet die hierzulande sehr beliebte Museumsnacht statt.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo der Museumstag immer am dritten Sonntag im Mai stattfindet, wird dieser Tag hier landesweit also Wochentags begangen.
An diesem seit 1978 alljährlichen stattfindenden internationalen Ereignistag machen die verschiedensten Museen weltweit auf die große Vielfalt und die kulturelle Bedeutung ihrer historischen Gebäude und ihren oftmals wertvollen Kunstsammlungen aufmerksam.

Über 70 Museen werden sich an diesem Tag hier in Portugal mit über 400 kostenlosen Aktionen, wie Sonderführungen, Museumsfesten und den schon erwähnten Museumsnächten, präsentieren.

Genauso wie in anderen Ländern, entwickelt sich der Internationale Museumstag immer mehr zu einem kulturell vielfältigen und mancherorts auch aktionsreicher Familientag der immer kostenlos ist.

Hier nun einige der besonders sehenswertesten Bauwerke und Museen Portugals die am Internationalen Museumstag teilnehmen und die nicht nur an diesem Tag einen Besuch wert sind:

Alcobaça
- Mosteiro de Alcobaça (dt.: Kloster von Alcobaça)

Aveiro
- Museu da Cidade de Aveiro (dt.: Stadtmuseum von Aveiro)

Batalha
- Mosteiro da Batalha (dt.: Kloster von Batalha)

Caldas da Rainha
Museu de José Malhoa (dt.: Museum José Malhoa)

Coimbra
- Museu Monográfico de Conimbriga (dt.: Archäologisches Museum von Conimbriga)
- Museu Nacional de Machado de Castro (dt.: Nationalmuseum Machado de Castro)

Guarda
- Museu da Cidade da Guarda (dt.: Stadtmuseum von Guarda)

Lisboa
- Museu de Arte Popular (dt.: Volkskundemuseum)
- Museu Calouste Gulbenkian (dt.: Gulbenkianmuseum)
- Museu da Carris (dt.: Straßenbahn- und Busmuseum)
- Museu do Chiado (dt.: Museum für zeitgenössische Kunst)
- Museu da Cidade de Lisboa (dt.: Lissabonner Stadtmuseum)
- Museu do Fado (dt.: Fadomuseum)
- Mosteiro dos Jerónimos em Belém (dt.: Hieronymitenkloster in Belém)
- Museu da Musica (dt.: Musikmuseum)
- Museu Nacional de Arquelogia (dt.: Nationalmuseum für Archäologie)
- Museu Nacional de Arte Antiga (dt.: Nationalmuseum für Alte Kunst)
- Museu Nacional do Azulejo (dt.: Nationales Kachelmuseum)
- Museu Nacional dos Coches (dt.: Nationales Kutschenmuseum)
- Museu Nacional de Etnologia (dt.: Ethnologisches Nationalmuseum)
- Museu Nacional do Teatro e da Dança (dt.: Nationalmuseum für Theater und Tanz)
- Museu Nacional do Traje (dt.: Nationales Trachtenmuseum)
- Palácio Nacional da Ajuda (dt.: Nationalpalast von Ajuda)
- Panteão Nacional (dt.: Nationales Pantheon)
- Torre de Belém (dt.: Turm von Belém)


Mafra
- Palácio Nacional de Mafra (dt.: Nationalpalast von Mafra)

Porto
- Museu Nacional de Soares dos Reis (dt.: Nationalmuseum Soares dos Reis)

Portimão
- Museu da Cidade Portimão (dt.: Stadtmuseum von Portimão an der Algarve

Tomar
- Convento de Cristo (dt.: Christuskloster)

Viseu
- Museu Grão Vasco (dt.: Museum des Malers Grão Vasco)

Miss Sardinha 2015

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Die Lissabonner Stadtverwaltung hat die fünf Sieger des diesjährigen Wettbewerbes, welches die schönsten Sardinen (port.: sardinhas)als Maskottchen für das im Juni stattfindenden Lissabonner Stadtfest (port.: Festas de Lisboa) darstellen sollen, bekannt gegeben.

In einem öffentlichen Wettbewerb konnte jeder – ob Portugiese oder Ausländer, ob in Lissabon wohnhaft oder nicht, ob Kleinkind, Jugendlicher oder Erwachsener – eine im Internet vorgegebene Sardinensilhouette kreativ und originell ausmalen, und diese dann einreichen.
Eine Jury, bestehend aus Mitglieder der Stadtverwaltung und Bürgern, entschied sich dann in einem Auswahlverfahren für die für sie schönsten Sardinen.

And the winner is…

Die Siegersardinen dieses Jahres, sind die der Portugiesen Alberto Faria, Delfim Ruas und Rui Fazenda, sowie die der Italienerin Marta Sorte und die des Franzosen Martin Jarrie.
Jeder Gewinner erhielt einen Geldpreis von jeweils 2.000 Euro.
Aber die wohl bedeutendste Auszeichnung für die Sieger dieses Wettbewerbes ist wohl die Tatsache, dass sie ihre Sardinen diesen ganzen Sommer lang auf Plakaten an jeder Ecke der Hauptstadt und an jedem Bus und Straßenbahn als Symbol des größten Festes Lissabons werden bestaunen können.


Etwas gewöhnungsbedürftig: Kuttel nach Porto-Art

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Wie in anderen mediterranen Ländern auch, wird hier in Portugal mittags und abends dem Essen eine große Beachtung geschenkt.
Ob Fleisch- oder Fischgerichte, die portugiesische Küche ist sehr vielfältig, durchaus lecker und obwohl die portugiesischen Nationalgerichte oftmals als sehr einfach gelten, bestehen sie fast immer aus qualitativ hochwertigen Produkten.

Eines der ausgefallensten portugiesischen Gerichte feiert dieses Jahr seinen offiziellen 600. Geburtstag – die „Tripas à moda do Porto“ (dt.: Kutteln nach Porto-Art), in Südportugal oftmals auch unter dem Namen „dobrada“ bekannt.

Zugegebener Maßen, Kutteln sind nicht jedermanns Geschmack – meins ist es jedenfalls nicht! – aber viele meiner Landsleute, vor allem die aus der Stadt Porto und dem nördlichen Portugal, lieben Kutteln so sehr, das sie sie irgendwann zum wichtigsten Bestandteil ihres Stadtgerichts „Tripas à moda do Porto“ machten.

Aber wie wurden aus Kutteln (port.: tripas), die eigentlich nichts anderes als Rindermägen oder –pansen sind und oftmals nur als Hundefutter Verwertung finden, ein hier in Portugal so beliebtes Gericht???

Nun, als am 25 Juli 1415 der damalige König von Portugal, João I, mit einer Armee von 20.000 Mann Lissabon verließ und sich anschickte die damalige Hochburg der arabischen Mauren, die marokkanische Stadt Ceute, zu erobern, wurde er von seinen Brüdern begleitet, unter ihnen auch der junge Infante Henrique, der später unter dem Namen „Heinrich der Seefahrer“ Weltruhm erlangen sollte.

Infante Henrique war im Jahre 1394 als vierter Sohn von König João I und seiner Gemahlin Königin Filipa de Lencastre (engl.: Philippa of Lancaster) in der Stadt Porto geboren und war seit seinen Kindestagen mit seiner Geburtsstadt immer sehr verbunden.
Diese Bindung war so groß, das König João I, als er für seine Flotte im ganzen Königreich Lebensmittel für die groß angelegte Militäraktion in Marokko zusammentragen ließ, er seinen jüngeren Bruder Henrique darum bat in der Stadt Porto, die schon immer nicht besonders königstreu war, ein gutes Wort bei den Bürgern der Stadt für ihn einzulegen.

Dies tat Henrique auch, und die Bürger von Porto, die ihn schon damals sehr verehrten, trugen im Frühjahr 1415 alles Essbare zusammen, darunter jede Menge Gemüse, Eier, Fisch, Zitrusfrüchte, Getreide und Fleisch – sehr viel Fleisch!
Alles an Fleisch wurde damals mit Salz konserviert und später auf die über 200 Schiffe der Armada gebracht.
Für die Bevölkerung von Porto blieben, so hieß es später, lediglich nur die Innereien übrig.

Mehr gezwungen als freiwillig ihren gewohnten Lebensmitteln beraubt, musste die Stadtbevölkerung nun eine Alternative finden um sich Überbrückungsweise mit hochwertigen Nährstoffen und Proteinen vernünftig zu ernähren.

Und so kam es, der Legende nach, das irgendwann vor 600 Jahren einer oder mehrere Bürger der Stadt Porto auf die Idee kamen, die Rindermägen die ihnen übrig geblieben waren, zu säubern, in kleine Streifen zu schneiden, diese in einen Topf mit Wurst, Speck und weißen Bohnen zu schmeißen und daraus dann eine gastronomischen Besonderheit zu machen.

Die „Tripas à moda do Porto“ sind heute wohl die charakteristischste Spezialität Portos.
Die Bürger von Porto identifizieren sich so sehr mit diesem traditionellen Eintopf, das sie heute voller Stolz den Spitznamen „tripeiros“ (dt.: „Kuttelesser“) tragen und diesen in keinster Weise als Schimpfwort betrachten!


Degenfisch oder Schwertfisch? – Hauptsache Fisch!

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Meine liebe Freundin Regina aus Schwäbisch-Hall verbringt derzeit ein paar erholsame Tage hier in Cascais.
Gestern hat sie mir von ihrem dortigen Besuch auf dem Fischmarkt (port.: mercado de peixe) erzählt und wie sehr ihr die immense Auswahl an frischem Fisch imponiert hat.

Von so vielem frischen Fisch inspiriert, wollte sie dann in einem Restaurant zum Mittagessen Fisch essen.
Auf der deutschsprachigen Menükarte, die ihr nach dem feststellen ihrer Nationalität gereicht wurde, entdeckte sie „Schwertfisch“ und wollte diesen dann auch gerne mal probieren.

Leider sind ja die meisten ins deutsche übersetzten portugiesischen Speise- oder Getränkekarten hierzulande einfach nur grottensschlechte grammatikale Peinlichkeiten, und diese, die man Regina in Cascais in die Hand drückte, scheint so ein mit wenig Sorgfalt übersetztes Exemplar gewesen zu sein, denn anstatt „Schwertfisch“ (port.: espadarte) setzte man ihr „Degenfisch“ (port.: peixe-espada) vor.
Zwischen einem Schwert und einem Degen mag es keinen allzu großen Unterschied geben, zwischen einem Schwertfisch und einem Degenfisch aber ist der Unterschied riesengroß – sowohl biologisch als auch geschmacklich!
Na ja, Hauptsache der Fisch war lecker und hat ihr geschmeckt.
Und leckeren Fisch bekommt man hier in Portugal Gott sei Dank mit Leichtigkeit!

Die Fischerei hat in Portugal traditionsgemäß große Bedeutung.
Aktuell werden, durch die von der EU auferlegten Fischfangquoten bedingt, jährlich nur gut 160.000 t Meeresfisch vor der portugiesischen Küste oder auf hoher See gefangen, obwohl sich das portugiesische Meereshoheitsgebiet über stolze 3.877.408 km² erstreckt und bei weitem das größte Europas ist.
Große Bedeutung kommt hierzulande der Sardinen-Fischerei zu, sowie dem Schellfischfang (port.: bacalhau) vor der nordamerikanischen Küste zwischen Grönland und Neufundland.

Die mittel- und nordportugiesischen Fischanlandungsgebiete, wie Sesimbra, Matosinhos, Peniche oder Figueira da Foz, sind die produktivsten.
Aber auch die Inselarchipel der Azoren und Madeira sind sehr fischreich.

Die zehn wichtigsten Fischanlandungshäfen Portugals sind:

- Sesimbra (Zentrum) mit 25.000 t
- Matosinhos (Norden) mit 21.450 t
- Peniche (Zentrum) mit 14.300 t
- Figueira da Foz (Zentrum) mit 11.800 t
- Olhão (Algarve) mit 11.700 t
- Aveiro (Zentrum) mit 11.000 t
- Sines (Alentejo) mit 8.800 t
- São Miguel (Azoren) mit 6.000 t
- Portimão (Algarve) mit 5.500 t
- Funchal (Madeira) mit 4.100 t

Andere wichtige portugiesische Fischereihäfen sind Nazaré, Setúbal, Póvoa de Varzim, Tavira und Cascais.

Statistisch gesehen essen wir Portugiesen ca. 57 kg Fisch im Jahr!
Damit ist Portugal absoluter Spitzenreiter in der EU.
Weltweit liegt Portugal auf den 3. Platz des Fischkonsums. Lediglich die Isländer und die Japaner vertilgen pro Kopf mehr Fisch als die Portugiesen.
Da Portugals Fischfangflotte lediglich aus 4.469 registrierten Fischerbooten besteht, können diese den nationalen Konsum an Fisch bei weitem nicht decken und so muss Portugal 2/3 seines Fischbedarfes in gesalzener, getrockneter, geräucherter oder tief gefrorener Form importieren.
Die in Portugal am meisten gefischten und zum Verkauf angebotenen Fischarten sind Sardinen (sardinha), Makrelen (port.: carapau), Dorsch (port.: pescada), Schellfisch (port.: bacalhau) und Degenfisch (port.: peixe-espada).
Eine Meerestierart die biologisch natürlich nicht zu den Fischen gehört, die hier in Portugal aber immer zu diesen gezählt wird und die man auf jedem Markt neben den einzelnen Fischsorten bewundern kann, sind Kopffüßler wie Tintenfische (port.: polvo), Sepia (port.: choco) und Kalmare (lula).

So wichtig die Hochsee- und Küstenfischerei für Portugal ernährungstechnisch und wirtschaftlich auch sein mag, die Fluss- bzw. die Süßwasserfischerei spielt in Portugal keine relevante Rolle.
Nur in einigen Gegenden Portugals, zumeist im Landesinneren, greift man auf Süßwasserfische wie Aal (port.: enguia), Barbe (port.: barbo), Forelle (port.: truta) oder Neunauge (port.: lampreia) zum Verzehr zurück.

Folgend nun einpaar portugiesische Fischnamen, die einem Deutschen hier auf einem Fischmarkt, in einem Supermarkt oder auf einer Speisekarte jederzeit begegnen können:

- atum (dt.: Thunfisch)
- bacalhau (dt.: Schellfisch)
- carapau / cavala (dt.: Makrele)
- cherne / garoupa (dt.: Zackenbarsch)
- choco (dt.: Sepia)
- dourada (dt.: Dorade)
- espadarte (dt.: Schwertfisch)
- faneca (dt.: Franzosendorsch)
- linguado (dt.: Seezunge)
- lula (dt.: Kalmare)
- goraz (dt.: Rote Fleckbrasse)
- peixe-espada(dt.: Degenfisch)
- pescada (dt.: Hechtdorsch)
- polvo (dt.: Tintenfisch)
- pregado (dt.: Steinbutt)
- raia (dt.: Rochen)
- robalo (dt.: Wolfsbarsch)
- safio (dt.: Meeraal)
- salmão (dt.: Lachs)
- almonete (dt.: Streifenbarbe)
- sardinha (dt.: Sardine)
- sargo (dt.: Geißbrasse)
- tamboril (dt.: Seeteufel)

Wer viele der hier oben genannten Meeresfische einmal nicht nur tot in einer Markthalle oder auf seinem Teller sehen will, sondern lebend und schwimmend im Wasser, dem empfehle ich einen Besuch im Lissabonner Ozeanarium (port.: Oceanário de Lisboa), Europas größtem Aquarium auf dem ehemaligen EXPO-Gelände (bitte lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Ozeanarium – Oceanário, vom 14. August 2009).

Ihrer Zeit weit voraus – die Barockmalerin Josefa de Óbidos

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Wer in den nächsten Wochen hier in Lissabon verweilt und plant das berühmte Museum für Alte Kunst (port.: Museu de Arte Antiga) aufzusuchen, der wird die Gelegenheit haben eine faszinierende Sonderausstellung zu besuchen, die den Namen „Josefa de Óbidos e a invenção do barroco português“ (dt.: Josefa de Óbidos und die Erfindung des portugiesischen Barocks“) trägt, und die den Werken der Barockmalerin Josefa de Óbidos gewidmet ist.

Josefa de Óbidos, die eigentlich als Josefa de Ayala Figueira im Jahre 1630 in der spanischen Stadt Sevilla geboren wurde und die sich erst später in ihrem Leben mit dem Namen ihrer Wahlheimat Óbidos titulierte, war die bedeutendste portugiesische Malerin des Barocks und ohne Zweifel eine für ihre Zeit sehr ungewöhnliche Frau.

Josefa de Óbidos wurde im Februar des Jahres 1630, der genaue Tag ist leider nicht bekannt, als Tochter des portugiesischen Malers Baltazar Gomes Figueira im andalusischen Sevilla geboren.
Sie wurde, dem Taufbuch der Kirche San Vicente nach, am 20. Februar 1630 in dieser Kirche in Sevilla getauft.
Ihr Vater war als junger Mann im Jahre 1626 aus Portugal nach Sevilla gezogen, um dort beim Militär eine Karriere zu machen.
Doch dann entschloss er sich, er der anscheinend immer einen Hang für die schönen Künste besaß, an der damals einflussreichen Sevillaner Malerschule (esp.: Escuela de Sevilla) das Malen zu erlernen.
Sevilla übte im damaligen vereinigten Portugal und Spanien einen sehr großen Einfluss auf das gesamtiberische Kunstschaffen aus.
Die Maler die Anfang des 17. Jahrhunderts in Sevilla lebten und arbeiteten belieferten nicht nur die zahlreichen Kirchen, Klöster und Paläste im damaligen Vereinigten Königreich Spanien-Portugal mit ihren Bildern, sondern auch die vielen in dieser Zeit neu entstehenden Kirchen und Klöster in den Kolonien Mittel- und Südamerikas.

In Sevilla lernte Baltazar Gomes Figueira seine spätere Ehefrau, die andalusische Adelige Catarina de Ayala Camacho Cabrera Romero, kennen und ehelichte diese im Jahre 1628.
1634, Josefa war gerade mal vier Jahre alt geworden, verließen ihre Eltern mit ihr und ihrer kleinen Schwester Luisa, die 1632 auf die Welt gekommen war, Sevilla und zogen nach Portugal zurück.
Da ihr Vater keinen Hehl daraus machte, dass er die portugiesische Unabhängigkeitsbewegung unterstützte, wurde er zur „persona non grata“ erklärt und ihm wurde das Arbeiten in Spanien unmöglich gemacht.
Nach dem Verlassen Spaniens lebte die Familie zuerst in der kleinen Stadt Peniche, an der Atlantikküste, wo ihr Vater eine Anstellung gefunden hatte.
Doch etwas später, als Josefa sechs Jahre alt wurde, fanden sie und ihre Eltern in der Stadt Óbidos, auf dem Landgut Quinta da Capeleira, der zum Familienbesitz ihres Vaters gehörte, ihr neues Zuhause.

Seit ihrer frühesten Kindheit schaute sie ihrem Vater beim malen über die Schultern und dieser brachte ihr die ersten Pinselstriche bei.
Josefa war das, was man heute wohl ein „künstlerisch begabtes Kind“ nennen würde, denn sie fing nicht nur an ihre Zeichnungen und Malereien zu perfektionieren – sie spezialisierte sich vor allem darauf Blumen, Früchte und andere Stillleben (port.: natureza morta) zu malen – sondern zeigte auch viel Fingerfertigkeit beim gravieren, töpfern, Silber- und Goldschmieden.

Als sich Portugal im Jahre 1640 von der Personalunion mit Spanien löste und wieder unabhängig wurde, wurde ihr Vater Baltazar Gomes Figueira nach Lissabon berufen, wo er am Hofe des neuen Königs João IV Hofmaler wurde.
Josefa blieb mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in der Provinz, in Óbidos, zurück.
Der Vater kam nur noch sporadisch nach Óbidos, da ihn seine Arbeit als Hofmaler in Lissabon voll beschäftigte.
Trotz der geographischen Trennung, bekamen Josefas Eltern in den folgenden Jahren noch fünf weitere Kinder: Francisco im Jahre 1634, Basilia 1635, José 1637, Antonia 1639 und nach dem frühen Tod des ersten Josés bekamen die Eltern 1643 noch einen Sohn, den sie ebenfalls José nannten.

Wohl ab dem Jahre 1644, so belegen Unterlagen des Augustinerklosters Santa Ana in der Stadt Coimbra, besuchte sie die dortige Klosterschule und erhielt religiösen Unterricht.
Für sie war eine Zukunft als Nonne vorgesehen – so hatten es wohl jedenfalls ihre Eltern geplant.
Doch sie zeigte wenig interessierte an dem religiösen Leben; das einzig spirituelle das für sie damals wohl Bedeutung hatte, waren die biblischen Motive die sie auf ihre Leinwände pinselte. Beweis dafür waren ihre ersten erhaltenen zwei Gravuren – eine „Santa Catarina“ und ein „São José“ -, welche sie mit 14 und 15 Jahren im Kloster in Coimbra malte.

Um 1653 verließ Josefa mit Erlaubnis ihres Vaters das Kloster Santa Ana und kehrte von Coimbra nach Óbidos in ihr Elternhaus zurück. Doch bevor sie Coimbra verließ, malte sie noch für die dortige Universität und für die Kathedrale auf Wunsch mehrere Bilder, darunter die Bilder „Santa Maria Madalena“ und „São Francisco e Santa Clara adorando o menino Jesus“, ihre wohl berühmtesten Frühwerke.

In Óbidos wieder angekommen fing sie an, im Alter von 23 Jahren, ihre ersten bezahlten Auftragswerke zu malen. Diese zwei Gemälde – eine Mutter Gottes und ein Christuskind – malte sie für das Franziskanerkloster Convento de Varatojo in der Stadt Torres Vedras.

Sowohl dem Klerus als auch dem Adel gefielen ihre Werke äußerst gut und so begann sie regelrecht im Akkord zu malen.
Zeitgenossen sagten über Josefa, sie würde so schnell und gut Bilder malen, wie ein Bäcker schnell gutes Brot backen würde.

Die nächsten Aufträge die sie malte waren verschiedene Gemälde mit biblischen Motiven für das Kloster in Alcobaça (port.: Mosteiro de Alcobaça), das Kloster in Batalha (port.: Mosteiro da Batalha) und das Kloster São Jerónimo in Vale Bem-Feito, bei Mirandela.
Für die Kathedrale von Évora malte sie um 1662 eines ihrer schönsten und berühmtesten Bilder, ein von Blumen umringtes Osterlamm (port.: cordeiro pascal), das heute im Regionalmuseum von Évora (port.: Museu Regional de Évora) hängt.
Diesen Bildern folgen noch viele andere für Kirchen, Klöster und Adelspaläste darunter z.B. Werke wie „Natureza morta: caixa com potes“ (1660) oder „O Mês de Março“ (1668).

Ab 1668 fing Josefa an ihre Bilder mit „Josefa de Óbidos“ zu unterschreiben, einen Namen mit dem sie fortan ihre Bilder bis an ihr Lebensende signierte.

Mit den Jahren entwickelt sich Josefa de Óbidos, die immer in der Provinz blieb und die so niemals die Barockhochburgen Italien oder Flandern kennen lernte und die nicht mit anderen Barockmalern wie Caravaggio, Rubens, Rembrandt, Vermeer oder van Dyck verkehrte, hierzulande zu einer Meisterin dieser Malkunst.
Ihre zahlreichen religiösen Bilder, die sie voller Frömmigkeit malte und dabei perfekt das Sakrale mit dem Profanen verband, ihre einzigartigen Portraits, die die gemalte Personen immer sehr real zeigten, als auch ihre vielen ästhetischen Stillleben mit den verschiedensten Motiven, wie z.B. Obst, Fische, Jagdwild oder Blumen – vor allem Blumen – waren immer von Licht und Schatten geprägt und voller Leben und kräftiger Farbigkeit.

Beste Beispiele aus dieser Zeit sind z.B. „Adoração dos Pastores“ (1669), „Natureza morta: frutos e flores“ (1670), „Menino Jesus Peregrino“ (1672),  „Transverberação de Santa Teresa“ (1672), „Visão de São João da Cruz“ (1673) und „O menino Jesus Salvador do Mundo“ (1673).

Als ihr Vater 1674 starb, erhielt sie vom Königshaus den Auftrag verschiedene Porträts zu malen, darunter eines von Königin Maria Francisca Luisa Isabel de Saboia, Gattin des neuen Königs Pedro II, und eines der einzigen Tochter des Königpaares, der Infantin Isabel Luisa de Bragança.
Zur Hofmalerin machte Pedro II sie nicht, obwohl der Monarch anscheinend sehr mit ihren Arbeiten zufrieden war.
Aber eine Frau als Hofmalerin, das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen, für die damalige konservative Zeit.

Andere Bilder die sie nach dem Tod ihres Vaters malte waren u.a. so berühmte wie „Cesta com cerejas, queijos e barros“ (1675), „Anunciação“ (1676), „Calvario“ (1679) und „Natureza morta: vaso de flores“ (1680).

Nach dem Tod ihres Vaters Baltazar wurde Josefa die alleinige Ernährerin ihrer Mutter, ihrer Geschwister sowie ihrer Nichten.
Da ihre Gemälde immer bekannter und beliebter wurden, konnte sie ihre Familie gut über die Runden bringen, sowie das Haus und den Hof.
Josefa selbst trat nie in den Stand der Ehe ein.
An Kunden für ihre gemalten Kunstwerke mangelte es Josefa nicht. Es wird erzählt, das alles was damals Rang und Namen hatte, und im benachbarten Badeort Caldas da Rainha zur Kur ging, bei ihr in Óbidos vorbeischaute um eins oder gleich mehrere Bilder in Auftrag zu geben.

Am 22. Juli 1684 verstarb Josefa de Óbidos – heute würde man sagen „plötzlich und unerwartet“ – im Alter von nur 54 Jahren.
Sie war so bekannt und beliebt, dass man sie unter dem Altar der Stadtkirche São Pedro in Óbidos beisetzte, wo sie heute noch liegt.

Josefa de Óbidos, war eine gebildete und für die damalige Zeit sehr moderne, emanzipierte Frau, die damals, in einer von Männern beherrschten Welt, mit vielen, vielen Tabus brach.
Ihre Werke zeigen uns heute noch, wie viel künstlerische Begabung in dieser rein autodidaktischen Künstlerin steckte.

Wie am Anfang dieses Textes schon erwähnt, kann man in den nächsten Monaten im renommierten Museum für Alte Kunst (port.: Museu de Arte Antiga) in Lissabon eine Sonderausstellung besuchen, die dieser großen Künstlerin und den über 130 ihrer Werke gewidmet ist, die für diese Exposition zusammengetragen wurden.
Ich kann jedem diese Ausstellung nur wärmstens ans Herz legen!

Museu de Arte Antiga – Lisboa
Exposição Josefa de Óbidos e a ivenção do barroco português
16. Mai – 06. September 2015

Portugal, das Land in dem Wasser gepredigt und Wein getrunken wird

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Wie das portugiesische Weininstitut (port.: Instituto da Vinha e do Vinho), das dem hiesigen Landwirtschaftsministerium untersteht, diese Woche verlautbaren ließ, erwarten nationale Winzer dieses Jahr eine Ernte von ca. 670 Millionen Liter Weine bester Qualität.
Im Verhältnis zum Vorjahr, wo 620 Millionen Liter Spitzenweine produziert wurden, wäre das eine Steigerung von immerhin 8%!
Nicht mitgerechnet sind hier die unzähligen Tafelweine die hierzulande angebaut werden.

Bis auf die Weinanbauregion Setúbal werden alle portugiesischen Weinanbaugebiete dieses Jahr eine signifikante Produktionssteigerung haben.
Für die Weinanbauregionen Douro, Porto und Dão wird für 2015 sogar mit einem Produktionsüberschuss von 20% gerechnet.
Insgesamt wird in Portugal auf einer Fläche von 240.000 Hektar – die siebtgrößte Weinanbaufläche der Welt – Rebensaft angebaut.

Nach einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO (port.: Organização Mundial da Saúde) trinken Italiener 50 Liter, Franzosen 53 Liter und Portugiesen 55 Liter Wein pro Kopf und Jahr.
Damit sind Portugals Bürger Europas größte Weinkonsumenten.

Wein hat in Portugal schon immer einen hohen kulturellen und wirtschaftlichen Stellungswert gehabt.
Es ist archäologisch erwiesen, das bereits in der Bronzezeit die Menschen, die das heutige Portugal besiedelten, Getränke aus Weintrauben herstellten.
Richtig kultiviert und angebaut wurde Wein dann aber erst seit der Römerzeit in Portugal. Es waren die alten Römer, die die Weinkultur hierzulande etablierten.
Im 12. Jahrhundert, unter König D. Dinis der im Volksmund „o Lavrador“ (dt.: der Bauer) genannt wurde, wurde der Weinanbau sehr gefördert und Wein zu einem wahren portugiesischen Exportschlager der damaligen Zeit.
Jahrhunderte später, als die englische Krone hohe Zölle über importierte französische Weine verhängte, wurde Portugal Englands größter Weinlieferant.
Im Jahre 1756 ließ der absolutistisch regierende Premierminister Marques de Pombal das Weinanbaugebiet am oberen Flusslauf des Douro (port.: Alto Douro) mit Marksteinen begrenzen und machte die Region zum weltweit ersten herkunftsgeschützten Weinanbaugebiet der Welt.
Während der Diktatur von António de Oliveira Salazars im 20. Jahrhundert war die portugiesische Weinproduktion weltweit verhältnismäßig unbedeutend.
Erst mit dem Eintritt Portugals in die EU begann der portugiesische Weinanbau wieder zu florieren und ist heute verantwortlich für eines der wichtigsten Exportgüter Portugals.

Portugal Night Skies

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Der talentierte Paulo Ferreira, von Beruf eigentlich Technischer Zeichner und Informatiker, hat ein neues Time-lapse (dt.: Zeitraffer) produziert und ihn auf „YouTube“ gestellt.
Nach Zeitraffer-Filmen, wie z.B. über seine Geburtsstadt Porto, das romantische Noudar im Alentejo oder die Kleinstadt Marvão, ebenfalls im Alentejo gelegen, hat der begnadete Hobbyfotograph diesmal eine filmische Langzeitaufzeichnung über die Nachthimmel in Portugal gemacht, und dieses Werk dementsprechend mit dem Namen „Portugal Night Skies“ (port.: Céus nocturnos de Portugal / dt.: Nachthimmel über Portugal) tituliert.

Paulo Ferreira hat drei Jahre gebraucht, um den Film „Portugal Night Skies“, der lediglich nur drei Minuten lang ist, zu drehen.
Die wunderschönen Aufnahmen über die vielen astronomischen Sternenkonstellationen, die Milchstraße oder den Perseiden-Sternschnuppenregen wurden u. a. in den National- und Naturparks von Peneda Gerês (port.: Parque Nacional de Peneda Gerês) und Alvão (port.: Parque Natural do Alvão) aufgenommen, sowie in den Gebirgen von Marão, im nördlichen Trás-os-Montes, und  Marvão, im südlichen Alentejo.

Die Aufnahmen, bzw. der Film „Portugal Nights Skies“, war Paulo Ferreira nur möglich, weil man in Portugal, im Gegensatz zum größten Teil Europas, noch zahlreiche Orte findet die noch sehr dünn besiedelt und die nicht durch den immer häufiger auftretenden Lichtersmog „verschmutzt“ sind.
(lesen sie hierzu auch meinen Blogeintrag „Sternenhimmel über dem Alentejo“, vom 20. Juni 2015)

Wer sich den eindrucksvollen Film „Portugal Nights Skies“ einmal anschauen will, kann dies auf „YouTube“ unter folgender Adresse tun:


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